Am vergangenen Wochenende durfte ich eine wunderschöne Trauung in der majestätischen St. Sophienkirche in Hamburg gesanglich begleiten. Die Kirche ist beeindruckend – eine große Kathedrale mit prachtvollen bunten Fenstern, die das Sonnenlicht in tausend Farben brechen. Für mich als Sängerin ist es ein absoluter Traum, an solch einem Ort auftreten zu dürfen. Doch neben der überwältigenden Architektur und der bewegenden Zeremonie war es ein kleines Mädchen, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist – und zwar auf sehr charmante Weise.
Kinder bei Hochzeiten: Eine lebendige Herausforderung
Es ist immer wieder spannend und oft auch sehr unterhaltsam, wie Kinder bei solchen Anlässen die Stimmung auflockern. Besonders Kleinkinder lassen sich nicht einfach „ausstellen“ oder zur Ruhe mahnen, wenn ihnen danach ist, sich zu bewegen oder zu kommentieren. Und das ist auch gut so! Sie bringen eine unvorhersehbare Lebendigkeit in die Zeremonie, die alles ein wenig menschlicher und erfrischender macht.
In den Kirchenbänken hörte man an diesem Tag gelegentlich ein leises Rascheln, kleine Füße, die über den Boden tappten, und ab und zu ein Lachen oder Weinen. Die Eltern hatten vorausschauend ein paar Snacks und Spielzeuge eingepackt – eine weise Entscheidung, denn selbst eine Trauung von nur 40 Minuten kann für ein Kleinkind eine Ewigkeit bedeuten.
Die Bedeutung von Spielmöglichkeiten und Geduld
Es ist nicht selten, dass Kirchen, die auf Familien vorbereitet sind, kleine Spielecken einrichten. Hier können Kinder während der Zeremonie spielen und sich beschäftigen. Leider sind solche Einrichtungen eher die Ausnahme, obwohl sie eine fantastische Möglichkeit bieten, die kleinen Gäste bei Laune zu halten und den Eltern etwas Stress abzunehmen. Meistens jedoch sind es die Eltern, die versuchen, ihre Kinder ruhig zu halten, und dabei oft mehr Unruhe stiften als die Kinder selbst. Mein Rat? Lasst die Kinder einfach ein bisschen machen. Niemand stört es, wenn sie sich ein wenig bewegen, etwas lauter sind oder gar die Zeremonie auf ihre eigene, unschuldige Art kommentieren.
Natürlich sollte immer ein Elternteil ein wachsames Auge auf die Kleinen haben, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Doch oft gilt: Ein wenig Gelassenheit kann Wunder wirken. Kinder können sogar aktiv in die Trauung eingebunden werden, indem sie Aufgaben wie das Bringen der Ringe oder das Streuen von Blumen übernehmen. Dies kann eine wunderschöne Möglichkeit sein, sie in die Feierlichkeiten zu integrieren und ihnen das Gefühl zu geben, Teil des großen Tages zu sein.
Vorbereitung ist das A und O
Sollte man sich dazu entscheiden, dass Kinder eine Rolle bei der Trauung übernehmen, ist es ratsam, dies vorher zu üben. Denn auch die Kleinsten können in solchen Momenten Lampenfieber bekommen und dann nicht mehr das tun, was sie eigentlich sollen. Eine kleine Probe in der Kirche an einem ruhigen Sonntag kann da Wunder wirken und sicherstellen, dass am großen Tag alles reibungslos klappt.
Ein Moment der Leichtigkeit während der Fürbitten
Nun aber zu der Situation, die mich an diesem Tag besonders zum Schmunzeln brachte. Während der Fürbitten ging eine junge Frau nach vorne, um das Gebet zu sprechen, und nahm ihre etwa vierjährige Tochter mit. Es war offensichtlich, dass die Kleine nicht von ihrer Mutter weichen wollte. Während die Frau mit ergreifender Stimme die Fürbitten vortrug, begann die Tochter, ihr neugierig im Gesicht und im Ohr herumzufummeln. Dieser kleine, unschuldige Moment sorgte für einiges Schmunzeln in der Gemeinde, lockerte die Atmosphäre auf und nahm der Trauung ein wenig von ihrer emotionalen Schwere.
Fazit: Gelassenheit ist der Schlüssel
Mein Tipp an alle Eltern, die mit ihren Kindern zu einer Hochzeit gehen: Bringt Spielzeug mit – am besten solches, das keine Geräusche macht. Auch ein paar Snacks können wahre Wunder wirken. Und we
nn es doch zu viel wird, geht lieber kurz nach draußen, bevor der Stress überhandnimmt. Eins sei jedoch gesagt: Die meisten Menschen empfinden Kinder bei einer Hochzeit nicht als störend, sondern als eine Bereicherung. Ihr Lachen, ihr Spiel und sogar ihr gelegentliches Quengeln bringen Leben in die Zeremonie und erinnern uns daran, dass das Leben – auch in seinen feierlichsten Momenten – immer weitergeht.
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